CHRISTLICHES AKTIONSBÜNDNIS „CONTACT!DETMOLD“ GEGRÜNDET

Det­mold. Seit ei­ni­gen Wo­chen be­schäf­ti­gen die Flücht­linge in der Not­un­ter­kunft Ade­nau­er­straße in Det­mold nicht nur die Behör­den. Die Hilfs­be­reit­schaft ist groß: Viele Frei­wil­li­ge, auch aus dem Kreis al­ler christ­li­chen Ge­mein­den in Det­mold, un­ter­stüt­zen die Men­schen bei der An­kunft, bie­ten Be­schäf­ti­gungs- und Ge­sprächs­mög­lich­kei­ten, ver­an­stal­ten Sprach­kurse und tra­gen­dazu bei, dass ein Stück Nor­ma­lität in den All­tag ein­zieht. Pas­tor Maik Berg­haus, Vor­sit­zen­der des ö­ku­me­ni­schen Stadt­kon­vents Det­mold, hat die vie­len kirch­li­chen An­ge­bote zu­sam­men­ge­führt und das christ­li­che Ak­ti­ons­bünd­nis „­con­tac­t!­det­mol­d“ in­iti­ier­t.

„Wich­tig ist uns, dass wir ef­fi­zi­ent und ab­ge­stimmt hel­fen“, be­tont Pe­ter Dück, Vor­sit­zen­der der Evan­ge­li­schen Freien Ge­meinde Her­ber­hau­sen. „­Des­halb ha­ben wir nach We­gen ge­sucht, wie wir mit un­se­ren Ge­mein­de­mit­glie­dern und ge­mein­sam mit den an­de­ren Kir­chen, die die­sel­ben Ziele ver­fol­gen, dem Ar­bei­ter Sa­ma­ri­ter Bund (ASB) zu­ar­bei­ten kön­nen.“ Seit 5 Wo­chen tref­fen sich des­halb Ver­tre­te­rin­nen der lan­des­kirch­li­chen Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­den Det­mol­ds, der Bap­tis­ten­ge­meinde Sieg­fried­straße, der ka­tho­li­schen Ge­mein­de, der Evan­ge­li­schen Frei­kir­chen und der Pe­ter Glä­sel Stif­tung. „­Sehr schnell war klar, dass es sich hier um eine län­ger dau­ernde Si­tua­tion han­delt, in der im­mer wie­der Men­schen kom­men und ge­hen und wir aus christ­li­chen Nächs­ten­liebe ge­fragt sind, un­se­ren Bei­trag für ein An­kom­men und ein Will­kom­men sein in Det­mold leis­ten“, er­klärt Chris­tian Rit­ter­bach, Pfar­rer der ka­tho­li­schen Ge­mein­de. „­Toll ist, dass sich so­fort viele Frei­wil­lige ge­fun­den ha­ben, die ganz kon­krete An­ge­bote ge­schaf­fen ha­ben.“ Ta­bea Beer, So­zi­al­ar­bei­te­rin des ASB ver­weist auf den Wo­chen­plan, in dem alle An­ge­bote wie in ei­nem Stun­den­plan auf­ge­lis­tet sind Auf­grund der Nähe zur Ade­nau­er­straße ler­nen im Ge­mein­de­zen­trum der Ev. Frei­kir­che Ho­hen­loh weit ü­ber 100 Per­so­nen pro Wo­che in drei Kur­sen Deutsch.

Um diese di­rek­te, an den Be­dürf­nis­sen der Flücht­linge ent­lang ge­stal­te­ten An­ge­bote aus­zu­stat­ten, braucht es auch Geld. Ü­ber 6.000 Euro wur­den in nicht ein­mal ei­nem Mo­nat für die­sen Zweck auf ein Spen­den­konto ge­spen­det. Da­bei hat vor al­lem die Pe­ter-Glä­sel-Stif­tung ü­ber ihr Netz­werk ge­hol­fen. Nun wer­den die Gel­der für die An­schaf­fung von Ma­te­ria­lien und zur De­ckung be­son­de­rer Be­darfe ver­wen­det. Je­der Euro er­reicht auf die­sem Weg die Flücht­lin­ge. Es gibt keine Ver­wal­tungs­kos­ten, alle Ar­beit wird un­ent­gelt­lich ge­leis­tet. Ü­ber An­träge be­fin­det ein Drei­er­gre­mi­um. Die Kir­chen­ge­mein­den ü­ber­neh­men die Ab­wick­lung und wei­sen die Ver­wen­dung der Mit­tel nach.

Und der Na­me? Warum „­con­tac­t!­det­mol­d“? „Es musste auf Eng­lisch sein, da­mit die Flücht­linge den Ti­tel ver­ste­hen. Außer­dem steht das „ac­t“ mit ei­nem Aus­ru­fe­zei­chen in der Mit­te. Act heißt han­deln. Wir woll­ten alle et­was tun, et­was bei­tra­gen, hel­fen“, so Ste­fan Wolf, Ge­schäfts­füh­rer der Pe­ter-Glä­sel-Stif­tung.